Der rote Faden

Seit zehn Jahren baut Silvia Bossard im Aargau Safran an. Was als belächelter Versuch begann, geniesst in der gehobenen Küche heute viel Anerkennung.

«Sind die Blüten da, muss es schnell gehen.»

Es ist Ende Oktober und ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch. Der Wald trägt alle Farben, die Sonne taucht Wiesen und Felder in goldenes Licht. Das Auge entdeckt erst auf den zweiten Blick, was nicht so recht ins Bild passt: Krokusse, die aus dem Gras schiessen. Wo Frühlingsboten im Herbst blühen, hatte Silvia Bossard die Hände im Spiel. Seit zehn Jahren baut die 57-Jährige in Aristau und Hendschiken auf 8000 Quadratmetern einen noblen Verwandten des hiesigen Krokus an. Der Crocus sativus, ursprünglich im Orient beheimatet, birgt in seiner Blütenröhre einen Schatz: drei sogenannte Stempelfäden, dünn wie Spinnenbeine, rot wie Feuer, teurer als Gold. Ihr charakteristischer Duft entlarvt sie als Safran, die Königin der Gewürze.

 

Ganzer Artikel bei salz-pfeffer.ch lesen