Himmlische Fäden aus kargen Boden

Seit 2007 pflanzt Silvia Bossard im aargauischen Freiamt SAFRAN an. Die roten Fäden der Krokuspflanzen sind Gold wert und verleihen Süssem wie Salzigem eine unvergleichliche Würze.

Ein staubtrockenes, karges Feld. Darauf ein halbes Dutzend Frauen, die in gebückter Haltung scheinbar orientierungslos umherirren. Ihr Blick ist fokussiert auf verstreut liegende violette Punkte, die ich beim Näherkommen als geöffnete Blütenblätter von Safrankrokussen identifiziere. Obwohl sich der berühmte süssliche Safranduft erst nach dem Trocknen entwickelt, meine ich, ihn zu riechen. Es ist ein sonniger Herbstnachmittag, was die anstrengende Arbeit etwas angenehmer macht. Denn was nach wenig aussieht, ist in Wirklichkeit viel. «Blüten, die sich geöffnet haben, müssen am selben Tag gepflückt, entfädelt und getrocknet werden, sonst faulen sie», sagt Silvia Bossard, die 55-jährige Pächterin des Safranfeldes im aargauischen Althäusern. Als sie auf dem väterlichen Land in Hendschiken im Herbst 2007 erstmals 15 000 Safranknollen setzte, erklärte man sie in der Region für verrückt.

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