Schweizer Safran hatte im Mittelalter eine grosse Tradition, war jedoch im 20. Jahrhundert beinahe vollständig von der Bildfläche verschwunden. Auch heute noch stammt Safran grösstenteils aus Ländern wie Afghanistan und Iran. In Europa wird es hauptsächlich im Mittelmeerraum angebaut.
Seit einigen Jahren allerdings erleben die Safranfäden aus der Schweiz ein Comeback. So ist besonders das kleine Bergdorf Mund im Wallis für Schweizer Safran bekannt. Schon seit dem 14. Jahrhundert hat der Safrananbau hier Tradition, und das «rote Gold» wird auf 1200 Metern über dem Meeresspiegel geerntet. Doch erst 1979 wurde der Safrananbau in dem Dorf wiederbelebt. Die Einwohner gründeten damals eine Safranzunft, um den rückläufigen Anbauflächen entgegenzuwirken. Mit Erfolg: Heute zählt die Zunft über 200 Mitglieder.
Im Aargau hat sich der Safrananbau seit 2007 erfolgreich etabliert. Unter dem Label «Aargauer Safran» wird inzwischen die schweizweit grösste Ernte gewonnen. In weiteren Schweizer Kantonen wurde ab den 2010er Jahren mit dem Safrananbau begonnen, so beispielsweise in Appenzell, Bern, Freiburg, Luzern, St. Gallen und im Tessin.
Die Geschichte des Aargauer Safrans
Safran mit seinen positiven Eigenschaften steht im Mittelpunkt des Konzepts tagora. Es hat zum Ziel, kommerzielle und ideelle Aktivitäten unter dem Dreiklang von Wohlfühlen, Wohlbefinden und Wohlwollen zusammenzuführen.
Die Geschichte des Aargauer Safrananbaus geht auf das Jahr 2007 zurück. Damals setzte Silvia Bossard auf einem Stück Landwirtschaftsland ihres Vaters im Aargauer Freiamt erstmals 15'000 Knollen. Es war eigentlich ein etwas abenteuerlicher Versuch und er wurde dementsprechend von Etlichen belächelt. Rückschläge blieben in der Anfangsphase auch nicht aus. Mit zunehmendem Erfahrungsgewinn kam das Vorhaben jedoch bald über das Experimentierstadium hinaus und die Anbaufläche wurde erweitert.
2014 wurden 300'000 Knollen bewirtschaftet und das mittlerweile unter dem Label «Aargauer Safran» vertriebene Produkt erfüllt alle Anforderungen der höchsten Qualitätsstufe ISO 3632. Die wesentlichen Inhaltsstoffe Crocin für die Farbe, Picrocrodin für den Geschmack und Safranal für den Duft erzielen weit über der erforderlichen Norm liegende Werte.
Entscheidend zu dieser Qualität trägt die Anbau- und Erntephilosophie bei: Aargauer Safran wird sorgfältig bewirtschaftet und die roten Safranfäden werden in aufwändiger, zeitintensiver Handarbeit von einem engagierten Team mit Hingabe gepflückt, aussortiert und gelagert.
Dass im Winter 2012/2013 die Swiss Passagiere in der First Class mit einer Glacé aus Vanille und Aargauer Safran verwöhnt wurden, zeugt von der Wertschätzung, welche das Produkt mittlerweile geniesst.